Der 6. Januar liegt zwar schon zwei Wochen zurück, doch wir haben erst dieses Wochenende unsere traditionnelle Galette des Rois gegessen. Das liegt vor allem daran, weil unsere Nachbarn den Kuchen meist aus den Winterferien in Frankreich mitbringen und wir ihn dann erst an einem der darauffolgenden Wochenenden genießen können. Traditionell gehört die Galette des Rois aber natürlich zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, dem Tag, an dem die heiligen drei Könige der Legende nach den Stall von Bethlehem erreichen und das Christuskind begrüßen.
In Frankreich gibt es zu dieser Gelegenheit dann die sogenannte „galette des rois“, einen mit Marzipan gefüllten Blätterteigkuchen, in den eine fève eingebacken wurde, wörtlich: eine dicke Bohne oder Saubohne. Im Laufe der Jahrhunderte ist aus dieser fève eine kleine bemalte Porzellanfigur geworden, die heiß begehrt und von manch einem sogar gesammelt wird. Auf den Flohmärkten in Frankreich finden sich dann auch immer mal wieder ganze Auslagen mit diesen teilweise wirklich hübschen kleinen Figuren. Wobei die Figur in diesem Jahr (das kleine grüne Männchen oben links) wohl eher an einen Außerirdischen erinnert.
Den Kuchen gibt es wie gesagt einmal im Jahr zum Dreikönigstag – bei uns jedes Jahr ein paar Tage später, am ersten oder zweiten Wochenende danach. Der Kuchen wird zum Nachtisch serviert. Während das jüngste Kind unter dem Tisch Platz nimmt, schneidet einer der Erwachsenen oben den Kuchen in gleich große Stücke. Bei jedem Stück wird gefragt: „Für wen ist dieses Stück?“ und das Kind nennt einen Namen. Wer dann am Ende die kleine fève in seinem Stück findet, wird für diesen Tag zum König gekrönt und bekommt eine Pappkrone aufgesetzt. Natürlich darf sich der König dann noch seine Königin auswählen, die ebenfalls eine Pappkrone bekommt. Auf die normalerweise übliche Tradition, jedes Mal, wenn der König nun sein Glas hebt und etwas trinkt „Le roi boit“ zu rufen, verzichten wir allerdings meist.
Rezept für die Galette des rois
2 Blätterteigplatten
100 g gemahlene Mandeln
75 g Zucker
1 Ei
50 g weiche Butter
etwas Bittermandelextrakt
1 Eigelb
1 dicke Bohne oder kleine Porzellanfigur
- Eine runde Form mit dem ersten Blätterteigboden auslegen
- In einer Schüssel die gemahlenen Mandeln mit dem Zucker, dem Ei, der Butter vermischen und ein bis zwei Tropfen Bittermandelextrakt hinzufügen
- Die Mischung auf dem Kuchenboden verteilen und die fève irgendwo in Randnähe legen (sonst wird sie zu schnell beim Schneiden gefunden)
- Den Kuchen mit der zweiten Blätterteigplatte bedecken und die Ränder gut aufeinander pressen
- Die Decke rautenförmig einritzen und den Teig mit dem Eigelb bestreichen. Anschließend die Oberseite an mehreren Stellen mit der Gabel einstechen, damit die Luft entweichen kann und der Kuchen nicht aufbläht oder reißt.
- Bei 200° ca. eine halbe Stunde im vorgewärmten Ofen goldbraun backen.
Blätterteigrezept:
500 g Mehl
250 g Butter (oder Margarine)
30 cl warmes Wasser
entweder 1 TL Salz oder 2 EL Zucker (für salzigen oder süßen Blätterteig).
- Salz oder Zucker in dem warmen Wasser auflösen und mit dem Mehl verkneten.
- Die Teigkugel eine halbe Stunde im Kühlschrank abkühlen lassen
- Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Butter oder Margarine in kleine Würfel schneiden und in der Teigmitte verteilen
- Den Teig von vier Seiten wie einen Umschlag über der Butter / Margarine zusammenfalten
- 10 Minuten ruhen lassen
- Den Teil nun rechteckig ausrollen, dann von der einen Seite bis zur Mitte einschlagen und von der gegenüber liegen Seite darüber einschlagen.
- Nun den Teigklumpen wenden, so dass die Oberseite auf die Tischplatte zu liegen kommt und im Uhrzeigersinn um 90 Grad drehen.
- Den Teig erneut rechteckig ausrollen und wieder dreifach falten (von der Längsseite zur Mitte falten und von der anderen Längsseite darüber legen).
- Teig 20 Minuten ruhen lassen.
Schritt 6 bis 9 noch zwei Mal durchführen. Der Teig muss jedes Mal mindestens 20 Minuten ruhen, aber es darf gerne auch länger sein.
Blätterteig lässt sich sehr gut einfrieren – es ist also nicht schlimm, wenn Sie mehr Teig machen als Sie eigentlich benötigen.